#28: Micron investiert in USA, Taiwan verbietet Export an Huawei, Rückblick Silicon Saxony Day & Eröffnung ETRC Chemnitz
Shownotes
Links zu den News vom 20. Juni 2025:
Micron investiert in USA 👉 Speicherriese in den USA: Micron schraubt Investitionsvolumen auf 200 Mrd. USD hoch - ComputerBase 👉 GlobalFoundries kündigt 16 Milliarden Dollar Investition in den USA an, um die Chipfertigung zu verlagern und das KI-Wachstum zu beschleunigen | GlobalFoundries
Taiwan verbietet Export an Huawei 👉 Taiwan adds China's Huawei and SMIC to export control list | Reuters 👉 Neue Handelsbremse: Taiwan verbietet Chip-Exporte an SMIC und Huawei
Rückblick Silicon Saxony Day und Eröffnung ETRC european test and reliability center
👉 Workshop - PESM 2025
👉 19. Silicon Saxony Day: AI Gigafactories, Standortzahlen Sachsen - Silicon Saxony
Kurz-News
Nordic übernimmt Neuton.AI 👉 Nordic Semiconductor accelerates edge AI leadership with acquisition of Neuton.AI - nordicsemi.com 👉 Swedish investor consortium led by Bure and Creades takes control of Silex Microsystems - Yole Group
Applied Materials kooperiert mit CEA-Leti 👉 Applied Materials and CEA-Leti Expand Joint Lab To Drive Innovation in Specialty Chips | Applied Materials
Tokyo Electron und imec vereinbaren Forschungszusammenarbeit 👉 Tokyo Electron and imec extend partnership to accelerate the development of beyond-2nm nodes | News Room | Tokyo Electron Ltd.
What's next?
👉 Online-Informationsveranstaltung: IPCEI-Instrument im Rahmen der Mikroelektronik - Silicon Saxony 👉 Symposium »Next-Generation 3D Heterointegration« - Fraunhofer IZM 👉 3D & Systems Summit - Silicon Saxony
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00:00:01: ,340 [Speaker 0] Hallo und herzlich willkommen bei What's Chippending, dem Podcast, der einmal wöchentlich Halbleiter-News erklärt und einordnet. Ihr hört Folge achtundzwanzig des Podcasts und das sind unsere Themen:
00:00:17: ,420 [Speaker 0] Micron investiert in den USA. Taiwan verbietet Exporte an Huawei und SMIC. Rückblick Silicon Saxony Day und Eröffnung ETRC in Chemnitz.
00:00:30: ,739 [Speaker 0] Außerdem in dieser Folge: Nordic übernimmt Newton AI.
00:00:35: ,339 [Speaker 0] Applied Materials kooperiert mit CEA-Leti. Und Tokyo Electron und IMEC vereinbaren Forschungszusammenarbeit. Mein Name ist Susi Erhardt. Ich bin beim Silicon Saxony sonst eure Ansprechpartnerin für die Themen internationale Fachkräfte und Personalentwicklung und vertrete heute unsere Julia Nitschner als Podcast-Host im wöchentlichen Gespräch mit Frank Bösenberg, dem Geschäftsführer des Silicon Saxony. Zusammen besprechen wir die wichtigsten Halbleiter-News dieser Woche, damit ihr bestens informiert ins Wochenende und natürlich in die neue Woche startet. Bleibt also dran. Es lohnt sich.
00:01:14: ,479 [Speaker 0] Hi, Frank. Herzlich willkommen nach einer sehr aufregenden und intensiven Woche. Wie geht es dir?
00:01:19: ,299 [Speaker 1] Mir geht es fantastisch. Hallo, Susi. Erst mal vielen Dank, dass du einspringst. Grüße an dieser Stelle an Julia. Ich hoffe, sie hört dann den fertigen Podcast. Und wer sich wundert, wir sitzen heute in einem Tonstudio unter richtig professionellen Bedingungen. Mal sehen, ob man's auch am Inhalt merkt. Am Ton wird man's auf alle Fälle merken.
00:01:36: ,419 [Speaker 0] Genau. Und, ähm, wir denken auf jeden Fall an Julia in ihrem, äh, Speech Chair und schicken liebe Grüße. Frank, ich möchte dennoch auch diese Woche wissen: Was ist dein Wort der Woche?
00:01:47: ,019 [Speaker 1] Ja, ausgezeichnete Frage. Und mein Wort der Woche ist Chemnitz. Und zwar aus zwei Gründen: Erstma ist das die europäische Kulturhauptstadt 2025. Außerdem gibt es zwei wichtige Events oder gab zwei wichtige Events, die wir noch besprechen. Und drittens, eigentlich der wichtigste Grund: Genau dort bin ich vorgestern gefragt worden, was denn das Wort der Woche sein wird.
00:02:05: ,359 [Speaker 0] Ha! Die Hörerschaft ist also schon aktiv dabei. Wir freuen uns.
00:02:09: ,459 [Speaker 1] Genau. Aber die Frage geht auch wie immer an dich. Und da du diese Woche der Host bist, was ist denn dein Wort der Woche?
00:02:15: ,999 [Speaker 0] Mein Wort der Woche ist Community. Das wird sich in, äh, deinen Beschreibungen der Woche auf jeden Fall wiederfinden. Wir hatten am Dienstag den Silicon Saxony und mit über eintausend Besucherinnen und Besuchern hatten wir da eine sehr, sehr große Community und auch heute kommen wir aus einem Team-Community-Event.
00:02:31: ,519 [Speaker 1] Okay.
00:02:33: ,579 [Speaker 0] Dann starten wir mit der ersten News. Micron investiert in den USA. Der US-amerikanische Chiphersteller Micron Technology verkündet die Erhöhung seiner Investitionen von hundertfünfzig Milliarden auf zweihundertfünfzig Milliarden US-Dollar. Damit wurde das zuletzt veröffentlichte Investment um fünfzehn Prozent erhöht. Die Zeitpläne für die Umsetzung dieser Investitionen liegen bei über zwanzig Jahren. Frank, woher kommt das Geld für diese Investition und wohin soll es investiert werden?
00:03:05: ,239 [Speaker 1] Also, erstmal noch zur Einordnung. Ein bisschen was hast du schon vorgenommen. Ähm, genau diese Differenzierung ist in der offiziellen Meldung nämlich gar nicht so leicht zu finden, sondern ganz offiziell sagen sie, dank der Leadership von Donald Trump, äh, und der amerikanischen Regierung werden zweihundert Milliarden investiert in den USA. Äh, alle anderen Sachen sind ein bisschen schwerer zu finden, äh, aber in dem Artikel, den wir auch verlinken, ist es schon sehr gut auseinandergenommen. Tatsächlich, äh, werden hundertfünfzig Millionen US-Dollar in die Speicherfertigung gesteckt, weitere fünfzig Milliarden in Forschung und Entwicklung. Hundertsiebzig Milliarden davon waren bereits unter Biden und dem US-Chips-Act auf den Weg gebracht. Ich kenne jetzt das genaue Verhältnis nicht, aber auch da floss Förderung. Die dreißig Milliarden, die es jetzt zusätzlich sind, äh, sind erstmal Eigenmittel, also ohne Förderung. Zumindest ist nichts bekannt. Und wo fließt es konkret hin? Nach Boise, Idaho. Dort ist der Stammsitz auch von Micron. Und außerdem soll in Manassas, Virginia, erweitert und ausgebaut werden. Ähm, wichtige neue inhaltliche Komponente soll jetzt auch sogenannter High Bandwidth Memory, HBM, ist eine spezielle Form von Speicher, die in KI-Chips verwendet wird, in den USA produziert werden. Und genau der Punkt war bisher eben noch nicht da in den USA. Das kam bisher vor allen Dingen aus Asien. Ähm, das meiste Geld ist aber eben nach wie vor für den Fabrikbau in der Nähe von New York vorgesehen, wo es übrigens nach meinen Infos noch nicht wirklich losgegangen ist.
00:04:31: ,239 [Speaker 0] Darauf warten wir noch und, äh, es soll aber auch vor Ende diesen Jahres dort nichts passieren, stand auch in der Meldung. Kannst du noch was dazu sagen, Frank, was heißt dieser Entschluss, äh, für die globale Einordnung der Lieferketten?
00:04:47: ,959 [Speaker 1] Also, wie gesagt, im Artikel, den wir verlinken, das ist von Computerbase, ist das sehr gut beschrieben. Prinzipiell liegt das alles im Rahmen normaler Investments, die also Micron sowieso macht. Gerade in Anbetracht der sehr langen Zeitleiste, zwanzig Jahre, du hast es, glaube ich, gesagt, dass das fast in die Zukunft geht, sind die Zahlen dann in Relation gesehen gar nicht mehr so beeindruckend, wobei natürlich Milliarden immer noch sehr beeindruckend bleiben. Aber ein, ein paar Sachen aus der Einordnung: Wir haben das auch in anderen Folgen schon mal gesagt, äh, dass Chip nicht gleich Chip ist. Es gibt also verschiedene Arten von Chips. Und wir haben schon ein- oder zweimal darüber gesprochen, dass Speicherchips eine Art von Chip sind. Aber um es noch komplizierter zu machen: Auch Speicherchip ist nicht Speicherchip. Es gibt also DRAM, das haben vielleicht Leute schon gehört, NAND und eben HBM, also High Bandwidth Memory, vor allem, wie gesagt, für KI-Chips. Und die wurden wiederum bisher vor allem in Asien, konkret eben in Taiwan, durch TSMC gefertigt. Da TSMC diese Rechenchips, Rechen-KI-Chips aber in Arizona jetzt auch fertigt, ist es auch konsistent, dass so eine HBM-Produktion in die USA verlegt wird oder auch dort erfolgt. Einfach, damit man komplette KI-Systeme in einer Region, in dem Fall in den USA, zusammenbauen kann. Ergibt also schon Sinn insgesamt.
00:05:59: ,499 [Speaker 0] Und man macht sich wahrscheinlich noch mal ein bisschen unabhängiger.
00:06:02: ,440 [Speaker 1] Genau. Das ist Teil der, der, des ganz klaren Strebens nach Souveränität, was verschiedenste Regionen betreffen.Gesehen noch am wenigsten.
00:06:12: ,599 [Speaker 0] Vor zwei Wochen, genauer gesagt am vierten Juni, verkündete Global foundries eine sechzehn Milliarden US-Dollar Investition, ebenfalls getrieben von der Nachfrage nach KI-Chips und dem damit erwarteten Andrang.
00:06:26: ,299 [Speaker 0] Was ist dir im Vergleich, äh, zu diesen Pressemitteilungen aufgefallen, Frank?
00:06:32: ,079 [Speaker 1] Ja, die die Meldung jetzt von Micron, wenn man die sich mal durchliest im im Original, wir verlinken, wie gesagt, das Original und den Computer Base Artikel. Wer sich das Original durchliest und das mit ner Meldung von, ja, vor vierzehn Tagen, glaube ich, vergleicht von Global foundries, der sieht, dass die, ja, im Prinzip, wenn ich die Firmennamen und die Investmentsummen austausche, fast fast gleich aussehen. Äh, vielleicht haben sie einfach beide die gleiche Kommunikationsagentur genutzt, weiß ich nicht. Beide haben aber bestehende Investments einfach noch mal 'n bisschen upgegradet und die nur die neue Gesamtsumme genannt ganz explizit und eben mit der Leadership von Donald Trump verbunden. Fand ich einfach spannend, wie wie ähnlich, äh, beide PMs sind auch mit den Statements von Kunden, also von anderen CEOs amerikanischer Firmen.
00:07:17: ,499 [Speaker 0] Ja, spannend. Da möchte auf jeden Fall jemand, äh, als Freund der Semiconductor Industry aussehen auf einen gewissen Kontinenten.
00:07:25: ,559 [Speaker 1] Ja, oder die machen ihn zum Freund. Wie auch immer, also ist eine, bösartig würde man sagen, Anbiederung, so würd ich's jetzt nicht nennen, aber es ist schon erstaunlich, wie, wie explizit dort auch in einer sehr großen Summe, äh, der neuen Präsidentschaft gedankt wird.
00:07:40: ,099 [Speaker 0] Dann kommen wir direkt zu News zwei. Taiwan verbietet Export an Huawei. Taiwan hat bereits strenge Chipkontrollexporte für China und verkündete jetzt am fünfzehnten Juni, auch die chinesische Tech Champions Huawei und SMIC, also SMIC als größten Chiphersteller Chinas, auf die Exportkontrollliste zu setzen, berichtet Reuters. Taiwan begründet den Schritt mit der nationalen Sicherheit. Auf der Exportkontrollliste zu stehen, kommt das einem Exportverbot gleich?
00:08:13: ,859 [Speaker 1] Also in dem Fall ja. Das Problem hier war, dass Huawei über eine Scheinfirma, Softgo heißt die, bei TSMC Chips in 'nem Technologieknoten bezogen hat, die auf der Exportkontrollliste von den USA stehen. Und um das 'n bisschen sozusagen einzuordnen, TSMC haben das, als sie das gemerkt haben, selber angezeigt, denn diese fortschrittlichen Chips liegen, unterliegen Exportkontrollen von Seiten der USA, denen sich TSMC auch mit unterwirft. Und denen drohen aktuell eine Milliarde Strafzahlungen, weil sie eben das nicht eingehalten haben, obwohl es nach meiner Einschätzung nicht deren schuld war. Letztlich sind es also strengere Kontrollen, die sie auch von Taiwan Seite aus einführen. Aber Leseempfehlungen an dieser Stelle an den Elektronikpraxisartikel, den wir hier verlinken auf Deutsch. Dort stehen also auch noch ein paar Hintergrundsachen drin, auch zu Chipschmuggel allgemein. Führt jetzt für hier zu weit, ist aber 'n superspannendes Thema. Und ja, wir werden noch 'n bisschen sprechen über globale Kooperation. Hier ist es eine Verschärfung der, ja, der Nichtkooperation sozusagen zwischen Taiwan und China.
00:09:17: ,799 [Speaker 0] Die eine Milliarde Strafzahlung, kannst Du das noch mal einordnen? Ist das eine Summe, die wehtut oder ist das tatsächlich eher, ja, eine symbolische Summe?
00:09:28: ,239 [Speaker 1] Na ja, kommt immer drauf an, wen man fragt. Eine Milliarde ist schon echt eine Hausnummer, ne. Und ich hab gelesen auf Twitter oder X, wie's jetzt heißt, das ist mehr als der gesamte Umsatz, den die mit dem gefangen gemacht haben, den sie oder die sie verkauft haben. Also die
00:09:46: ,159 [Speaker 1] Huawei versucht hat zu kriegen oder gekriegt hat. Das heißt, das tut denen schon weh. Wie dolle jetzt wirklich, ich hab die Gesamtumsätze von TSMC nicht im Kopf, die sind weit, weit, weit, weit, weit höher. Also sie können sich das schon noch leisten, aber es ist kein Pappenstil und ja, wenn Sie's vermeiden können, sind Sie natürlich nicht unglücklich.
00:10:05: ,179 [Speaker 0] Okay, danke. Dann kommen wir damit zum Rückblick auf den Silicon Saxony Day und, äh, auch die Eröffnung des ETRC, des European Test and Reliability Center in Chemnitz. Wir hatten wirklich, wie Volker, unser Eventmanager sagt, die Schallmauer durchbrochen. Wir hatten eintausend Besucherinnen und Besucher. Wir hatten mehr als doppelt so viele Aussteller wie im letzten Jahr. Ähm, Frank, nimm uns doch mal mit durch deine ganze Woche und auch auf deine Sicht auf den Silicon Saxony Day.
00:10:37: ,439 [Speaker 1] Silicon Saxony Day komm ich gleich, aber ich hab ja schon gesagt, mein Wort der Woche ist Chemnitz. Ich war nämlich am Montag erst mal dort, da war die sogenannte PESM, Plasma Edge and Strip Processes, also Trockenätzen, spezieller Prozess, der in der Chipherstellung oder in der Mikroelektronik auch Mikrotechnologie eingesetzt wird. Und da war eine Konferenz in Chemnitz, die war zum, müsste ich jetzt lügen, dreizehnten oder vierzehnten Mal, aber zum ersten Mal außerhalb von entweder Belgien oder Frankreich, weil die nämlich normalerweise zwischen IMEC, dem führenden belgischen Forschungsinstitut und CEA-LETI, dem in Grenoble in Frankreich gemeinsam ausgerichtet wird. Und die haben gesagt, Mensch, wir brauchen mehr Deutsche in unserer Konferenz, ist eine wichtige Community und haben sich mit zwei Fraunhofer Instituten zusammengetan, dem ENAS aus Chemnitz und dem IPMS aus Dresden. Und die Konferenz wird also jetzt rotieren, alle sechs Jahre dann in Chemnitz sein, die anderen sechs Jahre dann in Dresden. Aber Montag und Dienstag war's eben in Chemnitz und ich war am Montag mit dort, hab dort reingehört. Und dann am Dienstag war eben Silicon Sex Idee. Jede Menge internationaler Delegation auch, die teilweise Vorabendprogramm waren. Ich war am Montagabend mit der schwedischen Delegation unterwegs, das war superlustig. Und dann am Dienstag unser, ja, unser Flagship Event, wie wir das nennen, wirklich voll ausgebucht, mehr als tausend Leute.
00:11:59: ,019 [Speaker 1] Scherzhaft haben wir gesagt, da waren wir am Flughafen in Dresden. Und tatsächlich gab's beim Einlassen bisschen Wartezeiten. Und ob das jetzt gut oder schlecht ist, eher schlecht. Es gibt selten so lange Warteschlangen an 'nem Counter am Flughafen. Das war so 'n bisschen der der Running Gag.
00:12:16: ,399 [Speaker 0] Für Dresden leider ja.
00:12:17: ,210 [Speaker 1] Genau, dann wurde ich 'n paarmal gefragt nach Highlights. Mein Persönliches war, dass Marc Kiching da war, der Autor von Fokus, dem Buch über ASML und dass ich mein Exemplar signiert bekommen hab.Denn ansonsten war noch etwas sehr erstaunlich für mich: ESMC war einer der Aussteller. ESMC, European
00:12:39: ,510 [Speaker 1] Semiconductor Manufacturing Company, das Joint Venture zwischen TSMC oder TSMC, der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company mit Infineon, Bosch und NXP.
00:12:49: ,709 [Speaker 1] Und ich dachte, das weiß jeder, der zum Silicon Sexion Day kommt. Aber die Leute von ESMC haben mir tatsächlich erzählt, dass Leute zu ihnen an den Stand gekommen sind und sie gefragt haben: „Was bedeutet denn ESMC?" Deswegen hier also noch mal die Erklärung. Und ja, das war für mich eine spannende Erkenntnis, dass die Bubble, in der man sich befindet, doch manchmal kleiner ist, als man denkt und solche Erklärungssachen immer sinnvoll sind. Niemals annehmen, dass die Leute schon alles wissen.
00:13:16: ,129 [Speaker 1] Das war Dienstag, aber ich habe ja gesagt, Chemnitz war ich noch mal und ETRC hatten wir auch drin. ETRC ist das European Test and Reliability Center. Und das hat der Harald Kuhn ins Leben gerufen, in Chemnitz wieder. Aber tatsächlich europäische Geschichte. Waren auch jede Menge Prominenz da. Tim Gutheit von Infineon, Manfred Horstmann, GlobalFoundries, Volker Herbig von der XFAP war da, Lev Altimim, der Semi Europe Chef. Und der hat mal so ganz fantastisch am Mittwoch noch das ETRC in Chemnitz eröffnet. Ja, das war die Woche so weit. Heute ist Donnerstag nachmittag. Mal sehen, was noch alles passiert. [lacht leise]
00:13:53: ,509 [Speaker 0] Ist ja noch ein ganzer Tag frei. Kann ja noch einiges rein.
00:13:56: ,889 [Speaker 0] Ja, beeindruckend und sehr, sehr viel, was du erlebt hast und was sich bewegt hier in unserem Ökosystem. Ich würde jetzt die letzten Kurznews mit dir durchgehen. Und zwar Kurznews Nummer eins: Nordic übernimmt Newton.ai. Der Nordic Semiconductor, eine norwegische Halbleiterfirma, die weltweit führender Anbieter von drahtlosen Konnektivitätslösungen mit extrem niedrigem Stromverbrauch ist, gab die Übergabe des geistigen Eigentums und der Kerntechnologien von Newton.ai bekannt, geschrieben wie Newton.ai. Newton ist ein Pionier für vollautomatische Tiny-ML-Lösungen, also Tiny, ganz kleine Machine-Learning-Lösungen, für sogenannte Edge-Geräte. Durch die Kombination der Branchen führend in drahtlosen Ultra Low Power SOC-Serie
00:14:48: ,629 [Speaker 0] NRF54 von Nordic mit dem revolutionären neuronalen Netzwerk Framework von Newton, will Nordic eine neue Ära der künstlichen Intelligenz in Machine Learning in Edge-Geräten einläuten. Frank, was genau ist EdgeAI und wofür ist das relevant?
00:15:08: ,149 [Speaker 1] Super, oder? Du hast aus der Pressemitteilung vorgelesen und die ist total selbsterklärend für alle Leute, die sich mit der Branche nicht so genau auskennen. Nein, Scherz beiseite. EdgeAI ist wie Edge Computing
00:15:21: ,029 [Speaker 1] auch eine Form von Chips oder von Rechenpower, die näher am Geschehen eingesetzt wird. Also nicht in Rechenzentren, nicht in der Cloud, sondern wirklich näher daran, wo es passiert. Ist 'ne Sache, über die wir bei IoT reden. Also wenn-- wir haben ja hier solche Mikrofone vor unseren Gesichtern, wenn dort schon Ton geregelt wird, im Prinzip könnte ich mit künstlicher Intelligenz direkt am Ort des Geschehens schon arbeiten, hier in dem Mikrofon. Das wäre dann so ein Edge-AI-Chip. Und, äh, spannend hier an der Geschichte sind zwei Sachen: Erstens Nordic Semiconductor, haben wir ein- oder zweimal schon drüber gesprochen, weil die nämlich Partner in einem anderen Joint Venture sind, und zwar genau aus den Partnern, die auch an ESMC beteiligt sind, mit Ausnahme von TSMC, aber Bosch, Infineon, NXP, Qualcomm und ST Microeletronic zusammen mit Nordic Semiconductor sind in einem Chip-Design-Joint-Venture, was Kentaurus heißt. Über das haben wir schon mal gesprochen. Und das andere, was spannend ist: Nordic Semiconductor, wie Name schon sagt oder zu vermuten ist, kommt aus dem Norden, und zwar aus Norwegen, und übernimmt mit Newton.ai eine amerikanische Firma. Und das, äh, fand ich, war so eine schöne Geschichte. Müssen wir hier mit aufnehmen. Gibt übrigens noch eine andere Sache, die haben wir jetzt hier gar nicht vorbesprochen. Noch eine News aus dem Norden: Silex ist jetzt wieder schwedisch. Äh, zwar nicht gesamt, sondern nur zum fünf-fünfzig Prozent, aber wir verlinken die News mal noch mit. Silex kennen unsere-- weiß gar nicht, ob man das im Podcast schon mal hatten, aber die Brancheninteressierten kennen das. Die wollten damals vor zwei Jahren oder so was die LMoS-FAB übernehmen, durften aber nicht, weil Silex damals noch mehrheitlich chinesisch geowned war, wie man jetzt Neudeutsch sagen würde. Ist aber jetzt eben auch wieder mehrheitlich schwedisch. Zwei gute Nachrichten also aus dem Norden Europas in Bezug auf die Halbleiterindustrie.
00:17:09: ,909 [Speaker 0] Ja, auf jeden Fall auch nicht aus den Augen zu verlieren, der Norden Europas. Und vom Norden jetzt etwas weiter in den Süden. Die Kurznews zwei: Applied Materials kooperiert mit Cialeti. Im Rahmen eines Memorandum of Understanding planen die beiden Organisationen, ihr gemeinsames Labor zu erweitern und materialtechnische Lösungen zu entwickeln, um neue Herausforderungen der Infrastruktur in KI-Rechenzentren zu bewältigen. Frank, was kannst du uns dazu noch sagen?
00:17:40: ,729 [Speaker 1] Über Applied Materials oder AMAT, wie man manchmal sagt, ähm, haben wir letzte Woche schon geredet. Da waren die nämlich in Dresden mit ihrem Board of Directors, also dem Aufsichtsrat. Ja, haben sich hier-- haben hier die europäischen und globalen Halbleiter-CEOs eingeladen und sind also von hier weitergefahren nach Grenoble
00:17:59: ,169 [Speaker 1] zum Cialeti und machen dort eine Forschungskooperation. In dem Fall reden wir also über eine amerikanisch-europäische, amerikanisch-französische Kooperation für,
00:18:12: ,485 [Speaker 1] ja, ICAPS, schreiben die, äh, in ihrer Pressemitteilung. Das steht für IOT Communications Automotive Power und Sensors, also die Arten von Chips, in denen Europa auch noch stark ist. Und ja, eine schöne Forschungskooperation, ähm, zeigt, dass international noch kooperiert wird und Grüße in dem Fall an Cialeti.Unsere Freunde in Grenoble. Da waren übrigens in dieser Woche noch die CEA Léty Innovation Days. Konnten wir leider nicht dabei sein, weil es diesen Overlap gab mit unserem Silicon Sex Idee und den Events in Chemnitz war im Wort der Woche.
00:18:46: ,265 [Speaker 0] Sehr gut platziert und dennoch waren wir in Gedanken natürlich dabei. Kurznews Nummer drei: Tokyo Electron und iMAC vereinbaren Forschungszusammenarbeit.
00:18:58: ,365 [Speaker 0] Tokyo Electron und iMAC erweitern damit ihre Partnerschaft zur Beschleunigung der Entwicklungen von Beyond zwei Nanometerknoten. Damit erweitert Tokyo Elektron seine strategische Partnerschaft mit iMAC, einem oder auch, wie du schon gesagt hast, dem weltweit führenden Forschungs-und Innovationszentrum für Nanoelektronik und digitale Technologien. Was genau ist aus dieser Forschungskooperation zu erwarten?
00:19:23: ,386 [Speaker 1] Ja, wie die Meldung schon sagt, Neuigkeiten im Beyond zwei Nanometer Bereich. Neue
00:19:29: ,845 [Speaker 1] Equipment Varianten Version, wie auch immer, von Tel, von Tokyo Elektron. In dem Fall also eine japanisch europäische Forschungszusammenarbeit oder japanisch flämische, japanisch belgische.
00:19:43: ,085 [Speaker 1] Was ist noch spannend an dieser Geschichte? Wir sind als Europäer im Equipment Markt eigentlich eher schwach, im F&E-Markt aber so stark, dass also offensichtlich auch
00:19:54: ,845 [Speaker 1] nicht europäische Partner hierher kommen für Forschungskooperation. Es leidet
00:19:59: ,305 [Speaker 1] oder mangelt also nicht an Forschungs know how. Und wir haben, das hatte ich vorhin noch vergessen, auf dem Silicon Sixty Day deswegen in einer Pressekonferenz, die wir hatten, auch gefordert, dass das bei der Ausrüstung von in der EU geplanten AI GigaFabs, Superrechenzentren, mit berücksichtigt wird, also dass man versucht, europäische Komponenten noch stärker reinzubauen. Wie gut das jetzt im Equipment Bereich gehen wird, wird man mal sehen. Wir haben uns dort eher auf die Chipebene
00:20:27: ,645 [Speaker 1] bezogen, aber auch hier wieder die Ableitung: Europa ist stark, so stark, dass andere hierher kommen für Forschungskooperation. Wir sollten halt wirklich dafür sorgen, dass wir auch in der Verwertung stärker wären. Denn Forschung kostet Geld und die Verwertung bringt dann das Geld. Und das wollen wir ja schließlich auch.
00:20:44: ,385 [Speaker 0] Und dafür ist es wichtig, dass wir eine global starke Community haben und weiterhin leben, mein Wort der Woche noch mal zu platzieren. Damit schauen wir auch schon in die nächste Woche. Frank, was erwartet dich da?
00:20:57: ,005 [Speaker 1] Drei Sachen habe ich aus dem Kalender rausgezogen. Ich fange mal von hinten an, der SEMI 3D und System Summit in Dresden. Dann feiern wir nächstes Jahr 15 Jahre Asset. Das ist noch ein Fraunhofer Institut. Die machen da ein Symposium zur Next Generation 3D Hetero Integration, also Fraunhofer IZM Asset. Und persönlich ganz spannend, am 24., nächste Woche Dienstag, gibt es eine Infoveranstaltung des, ich muss es richtig mir merken, BMFTR heißt es jetzt, also das Bundesforschungsministerium Forschung, Technologie und Raumfahrt, zu dem IPCI Programm, also Important Project of Common European Interest, ein Förderprogramm. Und da hatten wir, glaube ich, auch schon mal darüber gesprochen, dass da mehrere neue unterwegs sind auf europäischer Ebene. Und ich hoffe, dass wir da nächste Woche ein paar Insights erfahren. Habe mich auf alle Fälle angemeldet und wir verlinken die Infoveranstaltung. Wer also da noch sich mit reinschalten möchte, kann sich da auch noch anmelden. Wird bestimmt spannend.
00:21:58: ,485 [Speaker 0] Ich wünsche dir jetzt schon eine schöne Zeit und das war es auch diesmal bei What's Chipening. Die Links zu all den News findet ihr wie gewohnt in den Show Notes. Wenn euch unser Podcast gefällt, abonniert ihn doch, bewertet ihn und empfehlt ihn auf jeden Fall weiter. Wenn ihr Vorschläge für die Verbesserung habt, schreibt eine Mail an redaktion@siliconsexny.de. Ich danke dir, Frank, für deine Zeit und freue mich, Julia nächste Woche hier an der Stelle live wieder zu hören.
00:22:29: ,025 [Speaker 1] Ich danke dir für das Einspringen. Viele Grüße wie immer an unsere Hörerinnen und Hörer. Und was ich jetzt noch in einem anderen Podcast gehört habe, wenn ihr uns hört auf der Podcast Plattform eures Vertrauens, gebt uns doch fünf Sterne. Da finden uns auch andere noch leichter. Vielen Dank schon mal an dieser Stelle dafür und ciao, ciao.
00:22:48: ,665 [Speaker 0] Bye, bye.
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